500 Jahre Reformation, Veranstaltung am 14.11. im Industrieklub

Eine persönliche Anmerkung vorab: Ob ich wohl enttäuscht war, gestern nicht an unserer Veranstaltung zum 500. Jahrestag der Reformation teilnehmen zu können? Und ob! Aber als Bestandteil der 260 Kilometer Stau in NRW am Dienstag Abend hat mich die 180 Kilometer kurze Fahrt von Andernach nahezu vier Stunden gekostet und das hat all meine Vorstellungen – und Puffer – gesprengt. Umso dankbarer bin ich unserer stellvertretenden Vorsitzerin Gabriele Kroll, dass sie spontan nach einem Telefonat um 17.15 Uhr für die 18.00 Uhr-Veranstaltung eingesprungen ist. Dank der wie immer professionellen Vor-Organisation durch Georg Schulte und Katja Siekiera war organisatorisch bereits alles bestens vorbereitet.

Hier kommt das, was Sie, liebe Mitglieder und Gäste, die Sie wie ich nicht im Industrieklub waren, verpasst haben: Am 31. Oktober 2017 hat sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther der Überlieferung nach an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg schlug, gejährt.

Kann man die Reformation, ihre Hintergründe und Wirkungen bis heute binnen 3 Minuten plastisch erklären?

Ja – man kann. Jedenfalls haben gestern über 30 Gildemitglieder und Gäste binnen einer bildhaften Einführung in das Thema durch den sv. Superintendenten im Ev. Kirchenkreis Dortmund, Herrn Michael Stache, dies kurzweilig erleben dürfen. Sowohl von ihm als auch von Herrn Michael Ortwald, sv. Stadtdechant für Dortmund, haben wir weitere Hintergründe als auch bekannte und weniger bekannte Details erfahren. Auch in der nach dem leckeren Abendessen folgenden vertiefenden Diskussion haben wir viel über die Reformation und ihre Wirkung auf die heutige praktische Arbeit der Kirche und ihrer Botschafter gelernt.

So erhielten wir Antworten auf die Fragen
„Welche Leitfrage beschäftigte Luther seinerzeit, die wir auch heute noch immer wieder selber stellen? Und: Welche Bedeutung hat dies für die nachfolgende(n) Generation(en)?“
„Welche Bedeutung hat heute ‚Klimbim‘ in der katholischen Kirche?“
„Warum ist Huckarde im Sinne der Reformation ein ‚gallisches Dorf‘?“
„Welche Maßnahmen ergreift die christliche Kirche, um mehr Menschen zu erreichen?“

Viele Informationen haben die Anwesenden mitnehmen können. Dabei waren auch nachdenklich machende Töne (Anzahl der Grundschüler mit moslemischer oder keiner Glaubensrichtung im Vergleich zu den christlichen Grundschülern in Dortmund).zu vernehmen.
Schön war es auch zu erfahren, dass es zwischenzeitlich zunehmend Kooperationen zwischen der evangelischen und katholischen Kirche gibt und somit Brücken zwischen ehemals vermeintlich nicht zusammenpassenden Glaubensrichtungen geschlagen werden.

Im Fazit konnte eines festgehalten werden: Luther stand unter anderem für Gewissenstreue und Standhaftigkeit – Grundwerte, die auch einen ehrbaren Kaufmann ausmachen. Kurzum: Dies war ein lohnenswerter Abend – sowohl im christlichen wie im wirtschaftlichen Sinne. Danke, liebe Gabriele, für Dein Einspringen und Deinen lebhaften Bericht. Da haben wir Nicht-Teilnehmer wirklich etwas verpasst. Und die Antworten auf die Fragen musst Du mir bei Gelegenheit unbedingt einmal geben, das macht neugierig.

Herzliche Grüße

Ihr und Euer

Guido Quelle